Hofen war von alters her württembergischer Besitz und wird 1120 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Conradus von Wirtinsberk, ein Bruder des Abts Bruno von Hirsau, gibt seinem Ministeralen, dem Vogt Swenger von Wirtinsberk, die Zustimmung, dem Kloster Hirsau das Gut Hofen zu vergeben.

Am 11.September 1369 kommt Hofen durch Tausch in die Herrschaft von Neuhausen. Renhart von Neuhausen trat an den Grafen Eberhard (der Greiner = Zänker) von Württemberg den halben Teil von Neuhausen, Burg und Dorf mit allen Rechten und Zubehör ab. Dafür erhielt er Burg und Dorf Hofen, das Dorf Oeffingen, das Dorf Mühlhausen, ausgenommen den Kirchensatz und den zugehörigen Fronhof, ferner einen Hof zu Mühlhausen, der zu Hofen gehörte und einen Hof zu Viesenhausen.

Am 14.8.1618 wurde das 'freiadelige Gut und Dorf Oeffingen' für 42 000 Gulden verkauft. Alleiniger Lehnsherr von Hofen war
Hans Renhart von Neuhausen. Im 30-jährigen Krieg kam große Not über Hofen. Alle Gebäude waren zerstört.

Um 1684 wird Werner Dietrich von Neuhausen Lehensträger in Hofen. Er war verheiratet mit Maria Fransziska von Gemmingen.
Sie war es, die in Hofener Pfarrbüchern sehr oft als Taufpatin für Kinder des Ortes vorkommt - ein deutliches Zeichen der engen Verbundenheit mit Ihren Untertanen.

Ihr Sohn, Karl Josef v.N. kommt 1699 in den Besitz von dem halben Teil des Lehens zu Neuhausen. Am 6.4.1699 war dort Wilhelm Philip, der letzte des Stammes von und zu Neuhausen, gestorben. Er hinterließ Schulden von über 30.000 Gulden. Da Karl Josef v. N. zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig war, entstand die Frage, wer die Lehensfolge antreten kann. Der Ort Neuhausen war österreichisches Lehen und so zog Kaiser Leopold das Lehen ein.

Nach langen und schwierigen Verhandlungen kam es 1704 zu einem Vergleich: Karls Josef v. N. musste der Österreichischen Hofkammer für das Neuhauser Lehen 36.000 Gulden bezahlen und dem Geheimrat Franz Rudolf von Halden, dem das Lehen vom österreichischen Kaiser schon 1696 versprochen worden war, 26.000 Gulden bezahlen. Von dieser hohen Schuldenlast erholten sich die Ortsherren nicht mehr. Karls Josef v. N. starb völlig überschuldet 1745 in Neuhausen.

Sein Sohn, Athanasius v. N. zu Hofen hatte nicht die Kraft, das väterliche Erbe zu retten. Um aus der größten Schuldenlast herauszukommen, verkaufte er am 8.2.1753 Schloss und Dorf Hofen mit allem Zubehör um 28.000 Gulden an Herzog Carl Eugen von Württemberg. Die fast 400-jährige Ortsherrschaft der Herren von Neuhausen war damit zu Ende.

Quelle: Begleitheft zum HOKUS, Hofener Kultursommer 2003, Bürgerverein Hofen