Endlich !

Wer lange auf etwas heiß Ersehntes gewartet hat, hat auch bestimmt obiges Wort schon ausgesprochen. Endlich hat die Warterei ein Ende, endlich hat es mit der Stelle geklappt, endlich hat das Medikament seine Wirkung gezeigt, endlich wurde meine Arbeit gewürdigt, endlich hat mich der von mir geliebte Mensch beachtet, endlich ist die Ampel grün, endlich Frühling. Ich bin mir sicher, dass Sie noch viele ähnliche Sätze bilden können. Also ein Wort der Erleichterung? Nicht immer. Kürzlich sagte ein Mann: „Ich bin nun in einem Alter, wo mir bewusst wird, dass mein Leben endlich ist.“ König David bittet in einem seiner Psalmen (39, 5): „Herr lass mich erkennen, dass ich endlich bin.“

„Endlich“ ist daher auch ein Grund zur Klage. Nichts bleibt ewig, auch die schönste Stunde vergeht.

So ist das Wort „Endlich“ tatsächlich bipolar. Einerseits ein Wort der Erleichterung, andererseits ein Grund zur Sorge.

Aber ich möchte einmal den Psalmvers neu interpretieren: „Herr lass mich erkennen, dass ich endlich bin.“ Wer erkennt, der ist. Wer Gott erkennt, der bleibt. Daher: endlich- unendlich. Wer am Ende Gott begegnet und seiner väterlichen Liebe, atmet im Heiligen Geist auf. Wen Gott anblickt, der ist unsterblich. Denn Gott ist unsterblich. Wer Gott hat, der hat alles – sagt die heilige Theresia. Unendlich und ewig. Nicht mehr flüchtig und vergänglich.

So gönnen Sie und ich uns endlich mal, zur Ruhe zu kommen. Vor dem Tabernakel zu sitzen. Und zu sagen. Endlich – bist Du da – endlich bist Du nah – Halleluja. Die Ewigkeit beginnt in der Zeit – seid bereit und befreit.

Oder Ende Gott alles Gut.

Es grüßt Sie
endlich
Ihr Ludwig-F. Mattes

zurück