Pharmazie

Die Suche nach geeigneten Heilmitteln ist ein Bestandteil der Pharmazie. Als eigenständige Wissenschaft etablierte sie sich im 17. Jahrhundert. Heute gehört diese Wissenschaft zu den wirkmächtigsten Dingen in der modernen Welt. Grosse und mächtige Konzerne beschäftigen sich mit der Suche und der Entwicklung wirksamer Arzneien.

Der Begriff der Pharmazie ist jedoch wesentlich älter. Er stammt aus der Antike, aus Griechenland, wo man sich schon vor mehr als 2000 Jahren mit der Suche nach geeigneten Arzneien beschäftigt hatte.

Aber auch im kirchlichen Bereich spielt dieser Begriff eine große Rolle. Die Kirchenväter nannten die Eucharistie das „Pharmakon Athanasiou“ - also das Heilmittel für die Unsterblichkeit - getreu dem Wort des Herrn „wer mich isst, wird durch mich leben.“

Und bis zum heutigen Tag spielt dieser Begriff eine Rolle in der Liturgie. Nach der Kommunion, wenn der Priester die Gefäße reinigt, soll er leise beten: „Was wir mit dem Munde empfangen haben, das lass uns mit reinem Herzen aufnehmen und diese zeitliche Speise werde uns zur Arznei der Unsterblichkeit“ Am Tag der Aufnahme Mariens in den Himmel segnet die Kirche Blumen, aber auch pflanzliche Arzneien. Dies hat zweierlei Gründe. Zum Einen, dass die Jünger nach der Aufnahme Marias in den Himmel das Grab nicht leer auffanden, sondern voll mit Blumen. Mit den Zeichen des blühenden Lebens. Und zweitens, dass Maria wie keine andere Christus aufgenommen hatte - nämlich ganze neun Monate. Und deshalb glaubt und lehrt die Kirche, dass unsere Mutter mit Leib und Seele im Himmel ist - denn ein Leib, der so innig mit diesem Heilmittel verbunden war, kann nicht im Tod verwesen. Auch betrifft das Leben, das Maria durch Christus empfing, nicht nur ihre Seele. Nein, mit Haut und Haaren ist Maria gerettet und vollendet. Der Leib, den der Urheber des Lebens empfangen und getragen hat, ist endgültig mit Unsterblichkeit gesegnet. Dass unsere liebe Mutter mit Leib, Geist und Seele bei Christus ist, ist Grund zur Freude. Aber auch Grund zur Hoffnung. Denn wie es der Mutter geschah, so soll es ihren Kindern gehen. Auch sie sollen diese „Arznei“, die heilige Eucharistie mit Glauben, Hoffnung und vor allem mit Liebe empfangen, damit auch sie ganz und gar gerettet sein werden. Deshalb soll das stille Gebet des Priesters nach der Kommunion auch von den anderen Empfängern der Kommunion mitgebetet werden. Maria ist unser Vorbild im Glauben. Und in diesem Glauben bekannte sie im Magnifikat: „Von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter“. Maria ist aber auch unsere Mutter. Und so wollen wir der Mutter gleichen. Ihr vertrauen und Ihr Beispiel annehmen. Und sie wird Sorge tragen, dass wir - Dank dieser Speise - einmal dort sein werden, wo sie jetzt schon ist.

Es grüßt Sie

Ihr

Apotheker Ludwig- F. Mattes   

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