Der Mensch ist, was er isst

Feuerbach hat diesen Satz ausgesprochen. Als Materialist war er davon überzeugt, dass die Existenz die Essenz bestimmt. Und dass daher, wer gute Dinge isst, ein glücklicher Mensch ist.

Gar nicht so glücklich ist Frank Ribery nach dem Genuss seines vergoldeten Steaks. Es liegt ihm schwer auf dem Magen. Denn nach zahlreicher Kritik an seinem 1200 Euro Menu reagierte er so aggressiv, dass er nun eine hohe Strafe an seinen Arbeitgeber wegen ungebührlichen Verhaltens bezahlen muss.

Ich weiß nicht, wie höhere Mengen von Gold auf den Organismus wirken und ob das gesund ist. Vermutlich nicht.

Dass man von Gold alleine nicht satt werden kann, weiß der Kenner der griechischen Mythologie. König Midas wünschte sich einst, dass alles, was er berührte, zu Gold werden solle. Der Wunsch wurde ihm gewährt, aber er litt danach Hunger und Durst, weil alle Speisen und Getränke, die er berührte, zu ungenießbarem Gold wurden.  Nachdem er von seinem Wunsch erlöst wurde, konnte Midas wieder normal essen.

Und so neide ich weder dem Fußballstar noch dem griechischen König ihre Mahlzeit.

Als Christen haben wir sowieso die beste Mahlzeit, die sich mit allem Gold der Welt nicht aufwiegen lässt. Es ist der Leib des Herrn. Interessant ist, dass die Liturgie vorschreibt, dass dieses Mahl in vergoldeten Gefäßen gereicht werden soll. Wahrscheinlich, um den Wert dieser Speisen zu veranschaulichen.

Doch der geistliche Feinschmecker hat längst erkannt: Es kommt nicht auf die Form der dargereichten Speise an, sondern auf ihren Inhalt.

So wünsche ich allen Menschen, dass sie auf den Geschmack kommen. Der Mensch ist, was er isst. So verwandelt diese Speise uns in den, der sie verwandelt hat. Und der Mensch, der isst, ist dann Kind Gottes.

So wünsche ich uns einen eucharistischen Heißhunger und einen guten Appetit.

    Es grüßt Sie - kostet und seht wie gut der Herr ist -

Ihr Feinschmecker Ludwig-F. Mattes

zurück