Du aber glaube!

Der Mensch ist ein Wesen, das glaubt.
Unabhängig von seiner Religion oder Weltanschauung.
Glauben ist beim Menschen so selbstverständlich wie das Atmen und das Essen. Einerseits stammt das Glaubenmüssen von einem Mangel an Wissen- der sich nicht beheben lässt. Auch in Zukunft nicht. Andererseits von einem Hunger nach Sinn, der dem Menschen so natürlich angelegt ist wie seine Sinnesorgane.
Jeder Mensch glaubt. Aber der Inhalt des Glaubens ist verschieden.
Es gibt religiöse Glaubensinhalte, die verschieden sind. Unzählig sind die anderen möglichen Glaubensinhalte. Auch und gerade Weltanschauungen, die meinen, auf Glauben verzichten zu können, sind existentiell vom Glauben ihrer Anhänger abhängig. Und so leben wir - streng genommen - in einer sehr gläubigen Welt. Glauben ist eine Sache der Erziehung. Meinen Glauben habe ich von meinen Eltern übernommen. Aber auch der freien Wahl.
Genau genommen glauben die Christen nicht an Gott- sondern sie glauben Gott. Gott ist ja so wirklich, dass man da gar nicht viel glauben muss, um an Gott zu glauben - denn woher kommt das alles, wenn nicht von einem unendlich grossen Geist. Christen glauben aber nicht nur Gott, sondern seinem Sohn. Glauben, dass er die Wahrheit nicht nur spricht, sondern die Wahrheit ist. Dieser christliche Glaube ist aber dialogisch. Der Akt des Glaubens besteht also nicht in dem Annehmen einer Wirklichkeit, sondern im Vertrauen und in der Gemeinschaft mit dem, dem man vertraut. Glaube heisst daher in dauernder vertrauensvoller liebender Beziehung zu stehen. Und so ist der Glaube angefochten und geprüft - nicht zuletzt durch andere Glaubenssysteme.
Früher gingen die Menschen nach ihrer Rente in die Kirche, heute in das Fitnessstudio, weil sie dort ihr Heil erhoffen. Ich habe natürlich nichts gegen Fitnessstudios, aber als Gegenstand des Glaubens erscheint er mir hoffnungslos ungeeignet. Und auch auf bald jeder Seite der Bibel steht, dass Gott ein „eifersüchtiger“ Gott ist, der keine anderen „Götter“ duldet.
Dass dieser Glaube also umfassend und hochpolitisch ist, beweist das jüngste Fest im Kirchenjahr. Das immer am letzten Sonntag des Kirchenjahres gefeiert wird. Das Fest Christkönig wurde eingeführt, als in Europa totalitäre Regime im Griff hatten, oder bald danach in den Griff bekamen. Papst Pius XI setzte mit dem Fest, das er 1925 mit einer Enzyklika einführte, ein Zeichen:
Jesus ist der Herr - auf IHN kommt es an - Er ist der wahre König.
Auch heute werden wir aufgefordert, dieses Bekenntnis zu leben - denn auch heute gibt es viele „Götter“ Christkönig aber heisst.

Kein Aberglaube - sondern: DU aber glaube!

Es grüsst Sie Ihr
Aber immer fest glauben wollender

Ludwig- F. Mattes  

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