Beten- aber richtig!
Ich bin dankbar dafür, dass ich so viele intensiv Gläubige kenne.
Mir werden Privatoffenbarungen anvertraut, die sie sonst keinem „normalen“ Pfarrer sagen würden. Und ist auch wahr - im Gegensatz zu meinen aufgeklärten Mitbrüdern schicke ich diese Geschwister nicht zum Psychiater - höchstens zur Beichte ;-)
Und daher kriege ich viel zu hören: eines davon ist, dass man jetzt Gebetsketten machen muss, damit die Pandemie vorbeigeht. Finde ich eigentlich auch nicht schlecht. Ich bin fürs Beten. Und - glaube auch daran, dass Beten erhört wird. Ich bin halt ein einfaches Gemüt - aber in diesem Punkt habe ich da so meine Phantasien: Also. Wir beten um das Ende der Pandemie. Und unser guter Vater hört uns auch - vor allem wenn wir in Jesu Namen zu IHM sprechen. Aber da stell ich mir den lieben Gott vor. Und ich stelle mir vor, was dann die Natur zu IHM sagt:
- Jedes Jahr rottet die Menschheit 30 Tierarten aus.
- Wenn die Menschen so weitermachen, dann töten die sich selbst.
- Außerdem ist das Todesrisiko eines Menschen wesentlich höher, wenn er ungeboren ist, als wenn er über 80 ist.
- Ich biete Nahrung für alle und zwar reichlich - aber viele Menschen verhungern, obwohl es für alle gut reichen würde.
- Daher: ist das wirklich so böse von mir gewesen, dass ich mich gewehrt habe?
Und da kann ich für meine Seite der Natur nicht widersprechen.
Mit der Heiligen Hildegard sage ich: „Sündigt der Mensch, dann schreit die Natur“ zur Zeit etwas laut, aber verständlich.
Ergo: es ist besser wegen der Ursachen zu beten als wegen der Folgen.
Denn wenn das Unheil vorübergeht und alles so weitergeht wie zuvor, dann wäre zwar das Gebet erhört, aber Schlimmes noch da.
Daher mein Vorschlag: Wir beten um die Bekehrung. Um Respekt vor der Natur, vor dem menschlichen Leben, egal ob geboren/ungeboren, schwarz/weiß, alt/jung, behindert/nicht behindert - denn jeder Mensch ist ein Meisterwerk des Vaters. Und bei der Kirche gibt’s auch viel zu beten……Also Leute - nix wie hin. Betet, was das Zeug hält - aber wichtig - tut es richtig.
Es grüßt Euch Euer Vorbeter Don Luigi